Rückblick auf die Amphibienrettung 2024

22.04.2024

Auch dieses Jahr hat der NVS den Tierschutzverein Steckborn und Umgebung mit Rat und Tat bei der Amphibienrettung an drei Zugstrecken unterstützt. Dieses Jahr war die Amphibienrettung schwierig und teilweise enttäuschend, wie dem Bericht des Tierschutzvereins Steckborn zu entnehmen ist.

Bericht des Tierschutzvereins Steckborn: Letztes Jahr haben wir die Sammlung Mitte März gestartet und hatten den Eindruck,
dass wir etwas zu spät waren. So haben wir dieses Jahr die Zäune früher aufbauen lassen und wollten am 2. März starten. Doch auch dieses Jahr machten uns ungewöhnlich frühe, warme Regennächte einen Strich durch die Rechnung, so dass wir
leider schon Mitte Februar zahleiche überfahrene Tiere hinnehmen mussten.


Besonders auffällig war in dieser Hinsicht die neue Sammelstelle «Aspi», eigentlich ein kurzer Abschnitt beim Aspibach (ausgangs Hörhausen Richtung Unterhörstetten bei der Zufahrt zur Deponie). Hier fand, gelinde ausgedrückt, ein Massaker statt. Dieses setzte sich
leider auch trotz des Zaunes dann weiter fort, weil der Zaunabschnitt zu kurz war und die Tiere vor allem bei einem Waldweg, dessen Zufahrt man ausgespart hatte, die Strasse überquerten.

Ebenfalls frustrierend war die Sammlung in Berlingen, dort ging die Zahl der Tiere jährlich zurück. So waren es letztes Jahr 85 Tiere, dieses Jahr sogar nur frustrierende 69, die meisten wurden innerhalb von 3 Tagen gesammelt, an den restlichen Tagen fanden
wir praktisch keine Tiere.


In Reckenwil hatte es zwar erneut viele Tiere, doch auch hier erlebten wir eine unerwartete Enttäuschung: Der Deponiebetreiber Imhof schüttete die Laichgebiete während der Sammlung zu. Wir intervenierten zwar, aber es war schon zu spät. So entschieden wir uns, beim östlichen Abschnitt nicht mehr zu sammeln, in der Hoffnung, dass die Tiere umkehren und in den Gewässern ihrer Herkunft laichen. In diesem Abschnitt hatte es besonders viele Erdkröten. Hätten wir weitergesammelt, wären es einige mehr gewesen.
Die Sammelstelle Reckenwil West wurde in 3 Abschnitte unterteilt, da hier eine Amphibienunterführung geplant ist. Die Teilung sollte helfen, den besten Standort für eine Unterführung zu bestimmen. Im östlichen Abschnitt waren es besonders viele Erdkröten, im mittleren Teil herrschten die Bergmolche vor und der westliche Abschnitt hatte generell etwas weniger Tiere, in erster Linie aber auch Bergmolche.

Es war ein grossartiges Team von 30 Freiwilligen, die Nacht für Nacht die Zäune kontrollierten. Wir danken allen herzlich für diesen Einsatz! Es war dieses Jahr frustrierend und die Umstände besonders schwierig, daher sind wir umso dankbarer, dass alle durchgehalten haben. Wir werden mit der Karch und dem Kanton nach einer besseren Lösung suchen müssen.