Mehlschwalben

Artenförderungsprojekt Mehlschwalben, Mauersegler

Mehlschwalben und Mauersegler gehören zum Sommer am Untersee und auf dem Seerücken. Die Seenähe und die ländliche Umgebung bieten ein gutes Futter-Angebot für die Insektenfresser. Leider befinden sich jedoch die Mehlschwalben Bestände nicht nur bei uns am Untersee, sondern europaweit, im Sinkflug. Auch die Mauersegler-Populationen sind rückläufig. Beide Arten sind auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft.

Die Mehlschwalbe wird von der Vogelwarte Sempach als Prioritätsart gefördert und ist im Kanton Thurgau ganzjährig geschützt. Die Gründe für die Rückgänge sind nicht restlos geklärt. Gesicherte Gründe sind, dass es für die Gebäudebrüter zunehmend schwierig wird, geeignete Brutplätze zu finden und langjährige Brutplätze bei Abbruch oder Sanierung verschwinden. Mehlschwalben nisten an Hausfassaden und bauen ihre Nester aus bis zu 1500 Lehmkügelchen selbst. Da sind sie auf die Toleranz von Hausbesitzern und Lehmtümpel und Lehmpfützen angewiesen. Glücklicherweise nehmen sie Kunstnester als Ersatz gut an. Mauersegler nisten im Verborgenen in kleinsten Öffnungen an der Fassade oder im Dach. Am liebsten immer am selben Ort. Häufig werden Nester bei Sanierungen oder Abbruch versehentlich zerstört, da die Brutstandorte unbekannt waren. Auch Mauersegler nehmen Nistkästen gut an.

Unser Ziel ist es den Fortbestand der Mehlschwalben- und der Mauerseglerpopulation in Steckborn, den umliegenden Gemeinden am Untersee und auf dem Seerücken zu sichern und wenn möglich zu vergrössern.

Massnahmen:

  • 2021 haben wir das Gebäudebrüterinventar in Steckborn erstellt, 2023 das Gebäudebrüterinventar in Mammern.  Das Inventar haben wir den Gemeinden und der Vogelwarte Sempach zur Verfügung gestellt.   Zukünftigwissen die Gemeinden bei Baugesuchen, wo sie Auflagen im Baugesuch anbringen müssen: Umbauten dürfen bei bestehenden Niststandorten nicht während der Brutzeit stattfinden. Nach Beenden des Umbaus muss Ersatz angebracht werden. Die Gebäudebrüterinventare in Steckborn und Mammern werden alle 2-3 Jahre überprüft und ergänzt.
  • Gebäudebrüterinventare in weiteren Gemeinden am Untersee und Seerücken erstellen.
  • Bekannte Mehlschwalben-Brutstandorte nach Bedarf stärken mit Kunstnestern.
  • Unterstützung von Privaten beim Reinigen der Mehlschwalben- Kunstnester und Kotbretter und beim Anbringen neuer Kunstnester.
  • Mauersegler Nistkästen initieren.
  • Beratung von Privaten und Institutionen bezüglich Mauersegler und Mehlschwalben Brutplätzen.
  • Informieren an Exkursionen, mit Zeitungsartikeln

 

 

Mehlschwalben Maja Willi