Bei wunderbarem Herbstwetter machten sich am vergangenen Samstag sieben Freiwillige des NVS in Steckborn, Berlingen und Ermatingen an die Arbeit. Ausgerüstet mit Leiter, Spachtel, Bürste, Zange, Draht und Schraubenzieher für allfällige Reparaturarbeiten gingen sie ans Werk.
Die Anzahl der Standorte und der Nisthilfen hat sich in den letzten Jahren verkleinert. Grund dafür ist die verbesserte Bewirtschaftung und Pflege der Wälder. Stehendes und liegendes Totholz haben den Wald wieder zu einem vielfältigen Lebensraum gemacht, der wieder Nistmöglichkeiten für Höhlenbrüter und mehr Nahrung bietet.
Da sieht es im siedlungsnahen Raum anders aus. Hier nehmen Vogelarten, die auf Höhlen und Nischen angewiesen sind, gerne Nisthilfen in Anspruch.
Nistkastenreinigung ist wie eine Wundertüte
Was kommt beim Öffnen zu Tage? War der Kasten bewohnt oder verwaist? So wartete auch an diesem schönen Morgen so manche Überraschung auf die Freiwilligen. Wurde dieser Blätterhaufen von einem Kleiber oder einer Haselmaus angehäuft? Stammt dieses Moosnest mit Schafwolle, Pferdehaaren oder Alpakawolle von einer Kohl-, Blau- oder Sumpfmeise? Ein Kasten barg sogar zwei schlafende Fledermäuse. Sofort wurde die Nisthilfe wieder verschlossen, um sie nicht im Schlaf zu stören.
Beglückt von den vielfältigen Begegnungen trafen sich die Helfenden am Mittag im Wohnbeizli, um eine feine Pizza zu geniessen. Herzlichen Dank allen!
Jetzt ist ein guter Moment, um auch im eigenen Garten Raum für Vielfalt zu schaffen. Äste zu einem Haufen aufgeschichtet bieten Platz für Insekten, Würmer, Erdkröten und vielleicht sogar für einen Igel und Vögel finden Nahrung und Unterschlupf. An einen Baum im Garten können mehrere Nistkästen angebracht werden. Der erste wird wohl von einer Kohlmeise besetzt, der zweite von einer Blaumeise und im dritten findet vielleicht ein Grauschnäpper, ein Trauerschnäpper oder eine Sumpfmeise ein Zuhause.
Im Frühling werden wir mit Vogelgezwitscher und neuem Leben belohnt.
